GESCHICHTE Die Idee zu den Römerberggesprächen kam Prof. H.W.Wirth nach der erfolgreichen Durchführung des deutschen Künstlerkongresses in der Frankfurter Paulskirche im Jahre 1973. Erfreulicher Weise hat sich der Schriftwechsel erhalten mit welchem das Ganze begann: Dokumente: 1. Anschreiben an Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann 3. Konzeptskizze zur Strukturierung der neuen Veranstaltungsform Die besonderen Aktivitäten, die H. W. Wirth von Frankfurt a. M. aus entfaltete, muss man vor dem Zeithintergrund der sechziger und siebziger Jahre sehen. Er sieht die allgemeine Unruhe unter den jungen Menschen vor allem der Studenten, die 1968 zu der Studentenbewegung führten. Dazu gehörte aber auch der von Willi Brandt so be-zeichnete "Bildungsnotstand", der auf den gravierenden Rückstand an Abiturienten-zahlen gegenüber dem Ausland, die bestehende Barriere für den Zugang zu den Hochschulen und der gegebene Vertrauensverlust, den eine junge Generation gegen-über den Älteren, auch den etablierten Parteien gegenüber, empfanden. Immerhin war das Ende eines furchtbaren Krieges und sein mörderisches Ergebnis, welches noch in den von Ruinen gezeichneten Städten vor Augen stand, noch greifbar nahe. Aufrufe,
öffentliche Reden, große Demonstrationen, Versammlungen, Proteste
gehör-ten zum Bild der Szene, die sich in der Öffentlichkeit
darstellte. Alte Rezepte konnten da weder überzeugen, noch abhelfen.
Es schien geboten, in dieser Unruhe der Zeit fundierte Expertengespräche
öffentlich einzubringen und durchzuführen. Öffentliche
Expertengespräche konnten durch Symposien, Diskussionen, Streitgespräche,
Analysen, welche neuralgische Punkte aufgriffen, das Problembewusstsein
schärfen, Zusammenhänge erkennen lassen, Ursachen und Wirkungen
zeigen und Wege zur Bewältigung weisen.
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